Studieninhalt

 

Studieninhalt:

Das Bachelorstudium der Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft bietet eine Basisqualifikation für das gesamte technologische und wirtschaftliche Spektrum der Lebensmittelbranche. Der zugegeben etwas lange Name für den Studiengang zeigt Ihnen jedoch auf einen Blick, aus welchen beiden Studienrichtungen sich dieser Studiengang zusammensetzt, nämlich aus Lebensmitteltechnologie und aus Lebensmittelwirtschaft. Ziel des Studiengangs, der bewusst breit angelegt ist es, ist es das theoretische Wissen und „Handwerkszeug“ zu vermitteln und mit fachpraktischen Fertigkeiten zu kombinieren. Eine enge Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Unternehmen trägt darüber hinaus zur hohen Praxisorientierung des Studiengangs bei. Auf diese Weise bieten wir den Studierenden eine solide Grundlage für ihren Einsatz im späteren Berufsalltag.

Täglich kaufen und konsumieren wir Nahrungsmittel, bundesweit und über viele Landesgrenzen hinweg werden heute Lebensmittel gehandelt und transportiert. Das Verarbeitende Ernährungsgewerbe, zu dem das Ernährungshandwerk, die Ernährungsindustrie sowie das Gastgewerbe zählen, ist der viertwichtigste Wirtschaftszweig in Deutschland (nach der Kraftfahrzeugindustrie, dem Maschinenbau und der chemischen Industrie). In rund 5.800 Betrieben arbeiten ca. 532.000 Beschäftigte und erwirtschafteten in 2007 einen Umsatz von knapp 147 Mrd. Euro. Viele der Unternehmen, die überwiegend klein- und mittelständisch strukturiert sind, arbeiten mittlerweile im internationalen Kontext, was eine Exportquote von über 27 % in 2008 veranschaulicht. Der Lebensmittelhandel, allen voran der Lebensmitteleinzelhandel, gehört sogar zu den Global Playern: Unter den TOP-10 in Europa finden sich allein fünf deutsche Handelsketten wieder.

Vor diesem Hintergrund ist es nur logisch und sinnvoll, die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse dieser Wirtschaftbereiche in einem speziellen Studiengang aufzugreifen und zu vertiefen. Die sehr hohe Akzeptanz der vormals zwei eigenständigen Diplomstudiengänge Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelwirtschaft war ausschlaggebend für uns, das grundlegende Konzept beizubehalten, jedoch aus zwei Studiengängen einen mit zwei Studienschwerpunkten zu kreieren. Mittlerweile studieren junge Leute im 4. Jahrgang, die ersten Bachelorstudierenden sind in den Unternehmen als Praktikanten angekommen oder haben bereits ihren Berufseinstieg geschafft. Ob im landwirtschaftlichen Bereich, im Fleischer- oder Bäckerhandwerk, in der verarbeitenden Industrie oder der Zulieferindustrie oder im Handel; auch bei Verbänden und bei den Presseorganen oder in der professionellen Marktforschung: überall bestehen gute bis sehr gute Einstiegschancen für Absolventinnen und Absolventen unseres Studiengangs. Lesen Sie weiter unter Studienaufbau um zu erfahren, welche Inhalte Sie im Studiengang Lebensmitteltechnologie / Lebensmittelwirtschaft erwarten.

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Studienaufbau:

Allgemeines:
Der Studiengang Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft startet jeweils im Wintersemester und ist zulassungsbeschränkt. Es werden rund 127 Studenten aufgenommen. Anmeldung und Bewerbungsfrist: siehe Bewerbung.

- 3 Jahre Vollzeitstudium mit hohem Praxisbezug
- Abschluss mit dem Bachelor of Engineering (B.Eng.) in der jeweiligen Studien-
richtung
- Praxisphase ab dem 4. Semester oder integriert in das 6. Semester

Gemeinsames Grundstudium
In einer Ringvorlesung präsentieren im 1. Semester alle im Studiengang vertretenen Professorinnen und Professoren die Inhalte, mit denen die Studierenden im Laufe ihres Studiums konfrontiert werden, sowie welche Berufsaussichten diese später einmal haben werden. Dies soll von Anfang an Orientierung bieten und individuell die Frage beantworten, ob der richtige Studiengang gewählt wurde. Das reduziert zum einen die Abbrecherquote in höheren Semestern und stellt zum anderen von Anfang an das Leistungsniveau sowie die Qualität der Lehre sicher.
In den ersten beiden Semestern werden zunächst für alle Studierenden gemeinsam die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen und Softskills vermittelt. Hier heißt es, Mathematik, Physik, Chemie, Verfahrenstechnik und Mikrobiologie sowie Grundlagen der Volkswirtschaftslehre/Betriebswirtschaftslehre und Englisch büffeln und erste Erfahrungen mit wissenschaftlichem Arbeiten, Rhetorik und sozialer Kompetenz zu sammeln.
Am Ende des zweiten Semesters treffen die Studierenden ihre Wahl zwischen Lebensmitteltechnologie oder Lebensmittelwirtschaft. Aber auch nach der Studienschwerpunktwahl können Module aus dem jeweils anderen Schwerpunkt als Wahlpflichtkurs belegt werden. Auf diese Weise können Studierende ihren Neigungen und Interessen gemäß ihr Studium aktiv mitgestalten.

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Studienrichtung Technologie zur Ausbildung von Fachkräften mit technologisch-analytischem Know-how
Die zunehmende Internationalisierung der mittelständischen und großen Unternehmen des verarbeitenden Ernährungsgewerbes erfordert einen zunehmend hoch-leistungsfähigen und trotzdem flexiblen Anlagenpark, um auf die sich wandelnden Konsumbedürfnisse sowie auf die sich verkürzenden Produktlebenszyklen schnell und kompetent mit neuen bzw. veränderten Produktlösungen reagieren zu können. Kostenführerschaft und Flexibilität schließen sich somit nicht mehr aus. Auch die kleinen und mittelständischen Be- und Verarbeitungsunternehmen mit überwiegender Standort-Deutschland-Bezogenheit müssen dem harten Wettbewerb standhalten und den Kunden technologisch ausgereifte, einwandfreie Produkte von hoher Qualität zu akzeptablen Preisen zur Verfügung stellen. Es gilt somit, kompetente Fachleute für diese Unternehmen auszubilden, die sowohl in der Lage sind, ein neues / neuartiges Lebensmittel zu entwickeln, als auch dieses mit entsprechendem technologischen Know-how im Produktionsbereich zu realisieren. Die notwendigen Kenntnisse werden in der Studienrichtung Technologie z.B. in den Fächern Rohstoffkunde, Grundlagen der Lebensmitteltechnik, Lebensmittelverfahrenstechnik, Lebensmittelhygiene, Sensorik, In-Prozesskontrolle sowie den substratspezifischen Technologiefächern (Technologie tierischer, pflanzlicher Lebensmittel, Convenience Food, Seafood, Biotechnologie) sowohl theoretisch als auch praxisorientiert vermittelt.
Ein weiterer Schwerpunkt im technologischen Schwerpunktstudium liegt in der Analytik. Aus Erfahrung wissen wir, dass ein nicht unerheblicher Teil v.a. der weiblichen Absolventen auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements und hier insbesondere im analytischen Bereich beschäftigt ist. Absolventen müssen daher in der Lage sein, in Kenntnis der chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Gegebenheiten mit geeigneten Verfahren in den zur Verfügung stehenden Laboren schnell und kompetent Untersuchungen an Lebensmitteln durchzuführen. Dabei bedarf es nicht nur der fachlichen und methodischen Kenntnis der unterschiedlichen Untersuchungsverfahren, sondern insbesondere auch der Kenntnis lebensmittelrechtlicher Zusammenhänge und des Wissens um analytische Zusammenhänge, um die Untersuchungsergebnisse sachgerecht bewerten zu können. Das notwendige Fachwissen wird den Studierenden in theoretisch fundierten und praxisorientierten Veranstaltungen wie z.B. Lebensmittelanalytik, Lebensmittelverfahrenstechnik, Lebensmittelphysik, Lebensmittel-Mikrobiologie sowie Lebensmittelrecht und lebensmittelchemische Qualitätsparameter vermittelt.

Studienrichtung Lebensmittelwirtschaft zur Ausbildung von Fachkräften mit Know-how in Betriebswirtschaftslehre der Ernährungswirtschaft
Die Studienrichtung Lebensmittelwirtschaft zielt auf die Nachfrage der Unternehmen in der Ernährungswirtschaft nach Absolventen mit sowohl substrat-bezogenem, technologischem Know-how, als auch profunderen Kenntnissen über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen suchen Fachkräfte, die nicht nur wissen, wie sich ein Lebensmittel zusammensetzt, sondern auch mit welchem Marketing-Mix es am besten am Absatzmarkt platziert werden kann. Diese Mitarbeiter vereinen häufig mehrere betriebliche Funktionen in Personalunion: so sind sie z.B. nicht nur Produktionsleiter, sondern sind auch vorbereitend an Investitionsentscheidungen beteiligt bzw. haben Investitionsbudget-Verantwortung. Vertriebsleiter sind nicht nur für einen reibungslosen Ablauf logistischer Abläufe verantwortlich, sondern müssen auch Marktforschungsdaten interpretieren können, Konkurrenzbeobachtungen durchführen und Kennzahlen für das Vertriebs-Controlling entwickeln und pflegen und sind Projektleiter wenn es um die Entwicklung und Lancierung neuer Produkte geht. Zur Unterstützung stehen oft nur einzelne wenige Mitarbeiter zur Verfügung.
Aber auch mittelständische und große, international agierende Unternehmen suchen zunehmend Mitarbeiter, die eine Kombination aus lebensmitteltechnologischen und lebensmittelmarktbezogenen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen mitbringen. Die zunehmende Interdisziplinarität von Tätigkeiten z.B. in Forschung & Entwicklung oder Qualitätsmanagement bedarf einer adäquaten Qualifizierung. Darüber hinaus bedeuten internationale lebensmittelmarktspezifische Kenntnisse für Absolventen häufig ein gutes Sprungbrett für eine Karriere in ausländischen Tochtergesellschaften/Filialen eines Unternehmens. Neben einer soliden Grundausbildung in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technologischen Modulen vermitteln Fächer wie Buchführung und Jahresabschluss, Kosten- und Leistungsrechnung, Externe Rechnungslegung, Controlling/SAP-Schulung, Investition und Finanzierung, Food Marketing, Produktinnovation und Marktforschung oder Logistik in der Ernährungswirtschaft sowie Global Food Markets den Absolventen eine profunde Kenntnis der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge in der Ernährungswirtschaft.

Vermittlung von Schlüsselqualifikationen
Der Studiengang Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft fördert die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen durch eigene Veranstaltungen (z.B. Projektmanagement, Personalwesen und Personalführung) sowie durch die Integration in die fachliche Vermittlung. Im Einzelnen werden Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz als Bausteine der erforderlichen Schlüsselkompetenz vermittelt. Diese Schlüsselkompetenzen werden zum Teil im Rahmen des Studiums generale vermittelt. In den einzelnen Lehrveranstaltungen erfolgt eine Vermittlung von Methodenkompetenz insbesondere durch die Förderung von Lernstrategien, die auf die Anwendung des typischen Methodenspektrums, wie z. B. konkrete Strukturierungs- und Lösungstechniken, abzielen. Die von Unternehmen in immer stärkerem Maße geforderte Sozialkompetenz von Absolventen findet Berücksichtigung durch die Einbeziehung von Gruppen- und Projektarbeiten, in denen vor allem Kooperations- und Konflikttechniken zum Einsatz kommen. Kenntnisse im Selbstmanagement werden insbesondere durch die Förderung eines selbständigen Arbeitens im Rahmen der studentischen Workloads vermittelt.

Kooperation der Studiengänge Lebensmitteltechnologie / Lebensmittelwirtschaft und Medizintechnik an der Hochschule Bremerhaven mit der TÜV Süd Akademie GmbH im Bereich Qualitätsmanagement
Die Lebensmittel-Skandale der letzten zehn Jahre haben gezeigt, wie wichtig funktionierende Qualitätsmanagementsysteme sind, um einwandfreie und für den Konsumenten sichere Produkte herzustellen. Die zunehmende Arbeitsteilung sowie die bereits vielfältig praktizierte überregionale bis internationale Beschaffung von Roh- und Hilfsstoffen sowie Halbfertigerzeugnissen oder Komponenten bedarf der konsequenten Einbindung der Lieferanten und Vorlieferanten in das Qualitätsmanagementsystem eines Unternehmens. Wertschöpfungskettenübergreifende Systeme, integrierte Kontroll- und Überprüfungssysteme sowie eine umfassende und lückenlose Dokumentation auf alle Stufen der Wertschöpfungskette sind vonnöten, um im Gefahrenfall nicht nur die Produkte schnell aus dem Markt zu ziehen, sondern auch schnell und unbürokratisch die Fehlerursachen und -quelle zu ermitteln. Die verschiedenen am Markt realisierten Qualitätsmanagementsysteme sind zum Teil aufgrund der speziellen Anforderungen der Kunden (industrielle Weiterverarbeiter / Handelsketten) parallel im Unternehmen umgesetzt. Um der wachsenden Anforderung im Bereich des Qualitätsmanagements gerecht zu werden, bedarf es speziell geschulten Personals. Um die Qualifikation der Absolventen noch stärker und besser als bisher an den auf diesem Gebiet bestehenden Anforderungen auszurichten, besteht zusammen mit den Kollegen aus dem Studiengang Medizintechnik eine enge Kooperation mit der TÜV Süd Akademie GmbH. Qualitätsmanagement ist integraler Bestandteil des Curriculums. Im Rahmen dieser Veranstaltungen können die Studierenden die Zertifikate zur „Qualitätsmanagement-Fachkraft“ und zum „Qualitätsmanagement-Beauftragter“ erwerben.
Für Studierende höherer Semester mit entsprechender Eingangsvoraussetzung wird an der Hochschule Bremerhaven in Zusammenarbeit mit der TÜV Süd Akademie GmbH außerdem der QM-Auditor-Kurs angeboten.

Arbeitsmarktchancen der Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen
Die Studierenden werden während des Bachelor-Studienganges intensiv auf die anspruchsvollen Aufgabenstellungen im unternehmerischen Alltag vorbereitet. Bisherigen Erfahrungen zu Folge sind die beruflichen Einsatzfelder der Absolventinnen und Absolventen der beiden Studiengänge überaus vielfältig. Ein Bedarf an Absolventen des Bachelor-Studienganges Lebensmittelwissenschaft besteht in folgenden Bereichen der Ernährungswirtschaft:
- in der klassischen Lebensmittelverarbeitenden Industrie und dem Lebensmittelhandwerk,
- im Bereich der Herstellung von Food Ingredients,
- in der Biotechnologie und in den angrenzenden Gebieten der Kosmetik- und Pharma-Industrie,
- in der Systemgastronomie und dem Catering,
- im Lebensmittelgroß- und –einzelhandel, aber auch
- in Verbänden, Prüfinstitutionen oder Vermarktungsorganisationen sowie
- in zunehmendem Maße in der Futtermittel-Industrie.

Studienverlauf

Informationsbroschüre (286 kB)

Studienverlauf (147 kB)

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Bewerbungen

Der Studiengang Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft startet jeweils im Wintersemester und ist zulassungsbeschränkt. Es werden rund 127 Studenten aufgenommen. Bewerbungsfrist ist bis 31.05.2010 (Hochschulreife vor dem 15.01.2010 erreicht) oder bis 15.07.2010, wenn die Hochschulreife nach dem 15.01.2010 erreicht wurde.

Bewerbungen können schriftlich mit dem Bewerbungsformular (Download) eingereicht werden an:

Hochschule Bremerhaven
Immatrikulations- und Prüfungsamt
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven

Oder online unter:

Hier gelangen Sie zur Online-Bewerbung:
http://zulassung.hs-bremerhaven.de:8080/qisserver

Bewerbungsstatus abfragen:
http://zulassung.hs-bremerhaven.de:8080/qisserver

Bei Fragen zu Zulassungen kann Herr Visser aus dem Immatrikulations- und Prüfungsamt weiterhelfen.

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